Die Leinenweberei Hoffmann, gegründet im Jahr 1905 in Neukirch/Lausitz, steht für über ein Jahrhundert herausragende Qualität und Handwerkskunst. Als eine der letzten mechanischen Leinenwebereien in Deutschland sind wir stolz darauf, die Tradition des Leinenwebens am Leben zu erhalten und gleichzeitig modernste Technologien und Verfahren zu integrieren.
Unsere GeschichteSucht man „Leinen - Made in Germany“ wird man in der Oberlausitz fündig. Die Geschichte der Leinenweberei Hoffmann reicht bis ins Jahr 1905 zurück, als der Fabrikant Karl-Gustav Schulze und der Kaufmann Martin Hoffmann das Unternehmen gründeten. Von Anfang an spezialisiert auf Jacquardstoffe und Stickereien, wuchs das Unternehmen rasch an und übernahm noch im selben Jahr den bis heute erhaltenen Firmensitz in Neukirch/Lausitz.
Damals wie heute wurden Leinendamaste, feine Leinengewebe sowie Hand- und Geschirrtücher aus Leinen gefertigt. Bis über die Landesgrenzen hinweg wurden die Leinengewebe verkauft, besonders begehrt vor allem in England. Hier blühte der Verkauf, bis die englische Regierung Anfang der 30er Jahre die Zölle auf deutsche Waren derart erhöhte, dass der Export ein jähes Ende nahm. Daraufhin zog sich Karl-Gustav Schulze aus dem Unternehmen zurück, und aus der Firma Schulze & Hoffmann wurde die Firma Hoffmann & Co..
Nach 1945 wurde das Unternehmen nicht verstaatlicht und spezialisierte sich auf die Produktion von Reinleinenbett- und Haushaltswäsche für Werften, Hotels und eine breite Kundenbasis. Anfang der 50er Jahre begann die Produktion von Arbeitskleidung und später sogar Kinderhosenkonfektion. Seit Ende dieses Jahrzehnts wurde hauptsächlich Bettwäsche gefertigt. 1972 wurden alle Betriebe mit mehr als 10 Mitarbeitern verstaatlicht und in die sozialistische Planwirtschaft integriert. Hoffmann & Co. wurde als VEB (volkseigener Betrieb) geführt und 1975 in die Wäsche Union integriert. In dieser Zeit verlor die Fertigung an Individualität, und das Unternehmen musste auf Halbleinen und später Baumwolle ausweichen. Bis zum Ende der DDR 1990 wurden täglich 20.000 Geschirrtücher produziert und nach Westdeutschland exportiert.
Nach der Wiedervereinigung sollte die Weberei geschlossen werden. Der Tradition verpflichtet, stellte Gottfried Rentsch 1991 einen Antrag auf Reprivatisierung. Dank eines glücklichen Umstands – der Eintrag im Handelsregister war nie gelöscht worden – konnte das Unternehmen 1994 zurückgeführt werden und mit 30 Mitarbeitern die Produktion wieder aufnehmen. Ein Großauftrag der Bundespost sicherte das Fortkommen, es wurden Postsäcke und Münzbeutel produziert. Parallel dazu wurde wieder Reinleinenbettwäsche und Bekleidung produziert und die Einwebung von Namen und Logos in Gewebe wieder aufgenommen.